Mittlerweile liegt mein Skiunfall nun schon fast 7 Wochen zurück.
Ich bin erstaunt, wie lange mich dieser Unfall begleitet. Ich dachte, ich wäre nach spätestens 6 Wochen wieder fit… weit gefehlt. Noch immer kann ich mein Knie nicht ganz strecken und nur knapp unter 90 ° beugen. Wenn ich laufe, sieht es immer noch so aus, als ob ich ein Holzbein hätte und nach jedem längeren Sitzen ist mein Knie wieder sehr steif. Täglich mache ich meine Übungen um wieder mobiler zu werden. Aber es geht soooo langsam. Manchmal könnte ich echt verzweifeln und meine Geduld wird täglich aufs Neue auf die Probe gestellt!!
Zum Glück habe ich neben meinen Übungen, die mir der Physiotherapeut immer wieder als Hausaufgaben mitgibt mein geliebtes Yoga. Mein Yoga hilft mir, wenn ich mal wieder total gefrustet über den langsamen Heilungs-Verlauf bin und hilft mir gelassen und vertrauensvoll zu bleiben oder wieder zu werden. Ich bin unendlich glücklich und dankbar, dass ich innerhalb solch kurzer Zeit wieder so fit bin, dass ich zumindest Yoga machen kann.
Bereits 3 Tage nach dem Unfall habe ich mit Yoga begonnen und nach 4 Wochen schaffte ich schon wieder den Sonnengruß (wenn auch sehr langsam und achtsam) und ALLE Übungen der Rishikesh-Reihe!!! Und von Tag zu Tag werden Sonnengruß und die Asanas flüssiger und sicherer.
Angefangen habe ich so schnell wieder mit Yoga, weil es mir einfach sehr fehlte und um etwas gegen die sehr schmerzhaften Rückenschmerzen zu tun, die sich durch das viele Liegen auf dem Rücken (vor allem nachts war es für mich die Hölle, dass ich die ersten 2 Wochen nur auf dem Rücken schlafen konnte…), die Krücken und die komplette Fehlhaltung entwickelt haben und immer wieder entwickeln.
Auf meiner Relax-Liege an meinem Lieblingsplatz sitzend begann ich, wie gesagt am 3. Tag nach meinem Unfall, mit meinen Atemübungen. Kapalabhati und Anuloma Viloma. Dann begab ich mich ganz unsicher und vorsichtig neben meine Liege auf eine Yogamatte. Die Schiene, die ich anfangs tragen musste, zog ich aus um flexibler zu sein. Ich hatte noch nicht so wirklich eine Idee, wie ich wieder hoch auf meine Liege und zu meinen Krücken kommen sollte, aber irgendwie würde es schon klappen.
Auf der Yogamatte begann ich mit dem Schulterstand. Es tat so gut, die Beine nach oben zu richten. Vor allem bei meinem doch noch sehr geschwollenen, kranken Knie spürte ich, wie entlastend diese Stellung war. Mutig versuchte ich sogar in den Flug zu gehen. Mein Rücken brauchte einfach mal wirkliche Dehnung. Ganz erstaunt war ich, dass es tatsächlich funktionierte. Mein linkes Bein hing zwar angewinkelt in der Luft, aber das rechte bekam ich gut zum Boden.
Danach folgte der Fisch, ebenfalls problemlos mit einem Bein durchzuführen. Langsam über die Seite kam ich wieder zum Sitzen und konnte die Kopf-Knie-Stellung durchführen. Das war eine sehr gute Übung für mein Knie, das ich einfach nicht durchstrecken konnte.
Ganz vorsichtig kam ich nach der Übung auf den Bauch für die Rückenübungen Kobra und Heuschrecke. Es klappte!! Hier war jedoch Vorsicht und große Achtsamkeit angesagt, da jede zu schnelle und unüberlegte Bewegung zu großen Schmerzen führte.
Wieder sitzend führte ich den Drehsitz durch. Bei der Drehung nach rechts musste ich natürlich das kranke Bein gestreckt lassen. Die Drehung nach links gelang mir jedoch für meine Verhältnisse perfekt. Natürlich konnte ich das linke Bein nicht sehr stark anwinkeln, es reichte jedoch um eine gute Drehung hinzubekommen.
Bogen, Krähe und die stehenden Übungen konnte ich natürlich noch nicht machen, aber ich war wirklich sehr überrascht und glücklich, dass ich kurz nach dem Unfall überhaupt so viele Übungen schaffte.
Als Abschluss legte ich ein Kissen unter mein verletztes Knie und machte eine schöne Endentspannung.
So glücklich, entspannt und motiviert ging es dann ganz leicht, mich mit den Armen wieder auf die Liege hochzudrücken! Innerlich jubelte ich und hatte so ein gutes Gefühl und tiefstes Vertrauen, dass alles wieder gut würde und ich irgendwann – wie geplant – auch ohne OP wieder vollkommen hergestellt sein würde!!!
Und ich hatte ja noch meinen Wunderheiler Mohamed Khalifa vor mir, der mich auch wieder ein Stück nach Vorne bringen sollte!
Diese Geschichte und wie es mit dem Knie weiter ging, erzähle ich euch dann im nächsten blog.
Ich wünsche euch eine wundervolle, glückliche und gesunde Zeit.
Es grüßt euch herzlich
Eure Sabine
Hallo Sabine, Danke fürs Teilen dieser Erfahrung (bin durch den Feierabendyogi drauf gestoßen). Eigentlich wollte ich erst schreiben: „vorbildlich, wir alle sollten doch täglich üben können (ob Yoga, Zazen oder etwas anderes) wenn Du es sogar nach einem Unfall so schnell wieder auf der Matte bist“.
Viel wichtiger scheint es mir aber, zu schreiben: „toll, dass Du etwas gefunden hast, das Dir so viel Kraft gibt und so wichtig ist … und das Du Yoga immer mit dabei hast“. Das ist für mich das eigentlich inspirierende daran.
Wünsche Dir einen schönen Abend und mir weitere interessante Beiträge von Dir 🙂
LG
myMONK
Lieber myMONK,
danke für die netten Worte. Es freut mich, dass ich Dich inspirieren durfte.
Sobald ich beruflich wieder etwas mehr Zeit habe, werde ich wieder schreiben :-).
Herzliche Grüße Sabine
Hallo Sabine,
dein Artikel macht mir Mut. Ich möchte mich dafür bedanken, dass du ihn geschrieben hast. Am 24.3. habe ich ebenfalls eine Sekunde nicht aufgepasst und beim Aufsteigen auf mein Motorrad ist mir das linke vordere Kreuzband und der Innenminiskus gerissen. Heute habe ich nach fast 3 Wochen zuhause die Diagnose erhalten. Ich werde es jetzt ohne Operation versuchen und deine Seite hat mir wirklich Mut gemacht. Ich bin zwar erst ganz am Anfang was mein Yoga betrifft, aber ich werde versuchen kleine Übungen zu machen. Das hört sich richtig gut an und ich freue mich darauf, gleich auf die Matte zu gehen! Herzlichen Dank. Ich hoffe, dir geht es wieder besser und du machst Fortschritte. Es würde mich sehr interessieren wie sich bei dir die Heilung vollzieht.
Viele liebe Grüsse und gute Besserung
Manuela
Liebe Manuela,
es freut micht sehr, dass ich dir Mut gemacht habe. Genau das war mein Wunsch, als ich begann diesen blog und im speziellen über meinen Unfall zu schreiben.
Am kommenden Sonntag sind es genau 3 Monate (13 Wochen), seit meinem Unfall und ich würde es im Nachhinein betrachtet immer wieder so machen: ohne OP und mit viel Yoga und Physiotherapie. Den genauen Verlauf werde ich in den kommenden Tagen mal aufschreiben und veröffentlichen. Auch ich habe damals recherchiert und hätte mir gewünscht mehr Erfahrungsbericht zu lesen (vor allem welche, die es ohne OP geschafft haben).
Zu deinem Meniskusriss kann ich dir noch einen Tipp meiner Heilpraktikerin weitergeben: das Knie mit sehr heißem Wasser (kurz vor der Schmerzgrenze) über einige Minuten behandeln (ich habe in der Dusche/Badewanne mein Knie einige Minuten mehrmals am Tag sehr sehr heiß abgebraust.) Meine Heilpraktikerin sagt, dass sich so der Meniskus wieder zusammenziehen kann (was natürlich jeder Schulmediziner als Hokuspokus bezeichnen würde…). Mir hat es jedoch geholfen. Mein ebenfalls lädierter Innenminiskus (da ja auch das Innenband gerissen war) hat sich vollkommen beruhigt und ich habe überhaupt keine Schmerzen mehr!!!
Nun wünsche ich dir erst einmal gute Besserung, viel Geduld und lass dich von niemandem verunsichern! Gehe deinen Weg, den du für richtig hältst!! 🙂 Liebe Grüße Sabine
Heck of a job there, it abslouelty helps me out.
Thank you, it´s a pleasure!!
Hi, Sabine,
ich bin auch ein Yoga Anhänger und weiß das viele Verspannungen und Schmerzen mit Yoga besseser zu ertragen sind.
Einzig ein Gedanke schreckt mich, Athrose.
Welche Übungen gegen Instabilität machst Du?
Ich wünsche Dir noch alles Gute,
Gaby
Liebe Gaby, gerne stelle ich in meinem nächsten blog einige Übungen vor und gehe auf das Thema aus meiner Sicht mal ein. Momentan muss ich jedoch erst mal eine Mittelohrentzündung auskurieren, die ich aus dem Urlaub mitgebracht habe. Viele Grüsse Sabine
Hallo Sabine,
vielen vielen Dank, dass du diese Berichte über deinen Kreuzbandriss geschrieben hast. Deine Texte machen mir mehr Mut als all die Ärzte, bei denen ich war.
Ich habe mir vor drei Wochen beim Sport das vordere Kreuzband gerissen und ein Spongiosaödem gab es auch noch dazu. Auch wenn der Zeitpunkt für so etwas sicherlich nie gut ist, finde ich, dass ich die Verletzung besonders schlecht terminiert habe: Ich muss in vier Wochen meine Dissertation (an der ich sechs Jahre gearbeitet habe) abgeben und danach will (nein, eigentlich auch „muss“) ich Urlaub machen. Habe 4 Monate Asien/Afrika gebucht, auf die ich seit Jahren hinfiebere.
Eine OP kommt für mich also (zumindest jetzt) nicht in Frage. Und wenn es tatsächlich auch ohne OP geht, würde ich gerne auch darauf verzichten.
Bin aber nun relativ verunsichert, was ich machen darf und soll, um die Muskeln zu stärken. Ich habe vor der Verletzung auch regelmäßig Yoga gemacht und merke, dass ich mich unbedingt bewegen muss und möchte, auch um die Folgeschmerzen (Füße tun weh, Rücken und Nacken fühlen sich gar nicht toll an, Kopf pocht) abzumildern.
Könntest du mir sagen, welche Übungen du am sinnvollsten fandest? Ich habe ziemlich große Angst, noch mehr kaputt zu machen, weil das dann sicher das Ende meiner Reise wäre und evtl. sogar meine Dissertation gefährden würde. Aber nichts zu tun, fühlt sich auch falsch an.
Würde mich über Tipps von dir sehr freuen!!!
Danke nochmal für die schönen Seiten und viele Grüße aus Hamburg
Kerstin
Hallo Kerstin, sorry, dass ich jetzt erst antworte, aber leider ist mein Vorhaben dir sofort zu antworten irgendwie untergegangen.
Freut mich, dass ich dir Mut gemacht habe. Hast du deine Dissertation gut geschafft?
Ich habe ja sofort 2 Tage nach meinem Unfall mit Yoga angefangen, erst im Liegen, da ich ja nicht auftreten konnte. Nach 4 Wochen habe ich die Sonnengrüße wieder ganz langsam und etwas umständlich gemacht. Und ich war froh, dass ich dadurch Folgeschmerzen vermeiden konnte und einfach ruhiger gelassener wurde. Insgesamt habe ich mich an alle Yogaübungen sehr schnell rangetraut, da mein Physiotherapeut mir gesagt habe, ich darf alles machen, was mir gut tut. Sobald ich einen stechenden Schmerz spüre, soll ich langsam machen. Und da bei mir eh alles gerissen war, konnte ich nichts mehr kaputt machen. Gut getan haben mir besonders folgende Übungen: Kopf-Kniestellung im Sitzen, alle Heldenpositionen und Dreiecksübungen zur Stärkung meiner Beinmuskulatur, Schulterstand zur Entlastung meiner Beine und Abfluss der Lymphe und ganz ganz viel Fahrrad fahren. Manchmal habe ich einfach die Augen geschlossen und geschaut welche Übungen aus mir herauskommen. Und in der Regel waren das dann immer welche, die mir sehr gut getan haben. Dir alles Gute und ich drücke dir die Daumen, dass du deine Reise antreten kannst. Herzliche Grüße Sabine
Ich habe mir auch das vordere Kreuzband gerissen, sowie die Außenbänder und die Retinaklen angerissen. Die erste Sorge, die ich hatte, war auch, was jetzt aus meinem Yoga und meiner Vorliebe für alpines Wandern wird. Ich würde natürlich auch gerne auf eine OP verzichten. Bin auch gespannt auf Deine weiteren Berichte ! Ich pack gleich auch mal die Matte wieder aus, Du hast mich motiviert !
Lieber Gruß, Doris
Liebe Doris, danke für deinen Kommentar. Du hast mich sehr motiviert endlich mal meine Erfahrungen in einem neuen Artikel zu beschreiben. Gerade habe ich einen neuen blog-Beitrag freigeschaltet. Schau ihn dir doch gleich mal an. Herzliche Grüße Sabine